Wir bauen eine Kräuterspirale

Die Kräuterspirale in meinem Garten ist so gesehen eine kleine Landschaft für sich. Sie lockt mit zahlreichen Düften und Farben. Kräuter bringen nicht nur Leben in den Garten, sondern auch eine wohlschmeckende und mitunter heilende Abwechslung in die Küche.

Petersilie, Dill und Schnittlauch kommen hauptsächlich in den frischen Salat. Majoran ist magenstärkend. Mit ihm werden beispielsweise Blutwurst und Spaghetti gewürzt. Wasserminze wirkt erfrischend und ist für Erbsen und Eiscreme gut geeignet.

So unterschiedlich ihre Anwendung, so verschieden sind auch die Ansprüche der Kräuter an die direkte Umgebung. Meine Kräuterspirale gibt jedem Kraut seinen bevorzugten Platz und das auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche. Darum ist es mir auch nicht schwer gefallen, einen besonders sonnigen Platz in meinem Garten diesen Kräutern zu opfern. So eine richtig eingewachsene Kräuterspirale ist doch immer wieder ein wohltuender Anblick.

Kräuterspirale Kräuterspirale

Eine so schöne Kräuterspirale will natürlich ordnungsgemäß angelegt sein. Dabei ist wie folgt vorzugehen:

In einem Kreis von etwa einem bis zwei Metern Durchmesser hebe ich die Erde zunächst spatentief aus, also so ca. 25 cm. Im Anschluß setze ich Natursteine oder auch normale Backsteine ohne Mörtel zu einer spiralförmigen Mauer, die sich leicht nach innen neigt, aufeinander. (Seitenanfang)

Die Mitte der Spirale wie auch die Mauer sollten an ihrem höchsten Punkt nicht mehr als 80 cm messen. Dies hat für mich den Vorteil, daß ich von allen Seiten aus gut an meine Kräuter ran komme. Der flache Teil muß nach Südosten auslaufen. Dort hebe ich dann eine Grube aus, um einen kleinen Teich anzulegen. Entweder kleide ich die Grube mit Folie aus, oder wie auf den Bildern sichtbar, verwende ich eine Zinkwanne bzw. ein kleines Fertigbecken aus Kunststoff. Die Ränder des Teiches sollten möglichst flach auslaufen, damit der Boden rings um zu reichlich Feuchtigkeit aus dem Teich ziehen kann.

Bereits während der Bauarbeiten befülle ich die Spirale im Inneren mit groben Schotter, damit mir mein »Gebäude« nicht zusammen fällt. Bauschutt ist hierfür nicht geeignet, da er oftmals mit Schadstoffen belastet ist. Auf diese kann ich in der näheren Umgebung von Lebensmitteln gut verzichten! (Seitenanfang)

Über die Grundfüllung aus Schotter kommt das Substrat. Der Gipfel wird etwa 30 cm dick aus einer Mischung von Sand, Kies und Erde zu gleichen Teilen aufgefüllt. Nach unten hin wird der Anteil an Erde immer größer. Zum Ende der Spirale wird normale Gartenerde vermischt mit reichlich Kompost ausgebracht.

Ganz oben in der Spirale gedeihen wärmeliebende Kräuter, die nur wenig Feuchtigkeit benötigen, wie Salbei und Bohnenkraut. Im unteren, feuchten Bereich sind durstige Kräuter wie Wasserminze und Brunnenkresse anzusiedeln. In der Mitte ist Platz für Schnittlauch, Pimpinelle und Dill.

Ich sollte unbedingt darauf achten, daß die höher wachsenden Pflanzen zur Mitte, will sagen zur Spitze hin gepflanzt werden. Auf der Nordseite wiederum jene, die auch etwas Schatten vertragen können, wie Kerbel und Petersilie. In den Mauerritzen wachsen dann Bergbohnenkraut, Tipmadam und viele andere, typische Steingartenpflanzen.

Natürlich könnte ich die Spirale auch aus Holzpalisaden bauen. Steine locken nun aber einmal mehr Leben an! Denn in den Zwischenräumen finden auch sehr viele Insekten einen idealen Lebensraum. Dazu aber später mehr, wenn es um Insektenhotels geht. (Seitenanfang)