Vielfältige Möglichkeiten
zur Pflanzenanzucht

Sicherlich haben Sie kein Interesse daran, sich von dem Angebot an Jungpflanzen in den Gärtnereien abhängig zu machen. Also ist es an der Zeit, Möglichkeiten für die Anzucht von Pflanzen, egal ob Blumen oder Gemüse, selbst zu schaffen. Es wird nicht lange dauern, bis Ihnen ein Licht auf geht und Sie wissen, wieviel Spaß und Freude es bereiten kann, mit einem eigenen, individuellen Pflanzensortiment im Garten zu arbeiten.

Wer keine Lust hat, durch Eigeninitiative entsprechende Vorrichtungen zu basteln, der findet auch im Fachhandel ein großes Sortiment an technischen Saat- und Anzuchthilfen.

Das Frühbeet

Um zu jenem individuellen Pflanzensortiment zu kommen, brauchen wir ein Frühbeet. »Selbstversorger« heißt hier das Zauberwort. Mit dem Frühbeet ist es möglich, uns die Setzlinge von gerade den Arten und Sorten heranzuziehen, die wir haben möchten. Platz dafür ist selbst im kleinsten Garten. Schon ein halber Quadratmeter reicht aus, um viele Sommerblumen heranzuziehen.

Was so ein alter Gartenfreund ist, der unterscheidet zwischen einem »Warmbeet« und einem »Kaltbeet«. Im Warmbeet wird, wie der Name uns zu verstehen gibt, künstlich Wärme erzeugt, was uns die Möglichkeit einräumt, bereits im Spätwinter mit der Pflanzenanzucht zu beginnen. Im Kaltbeet geht es ohne künstliche Wärme, dafür aber erst dann, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind.

Die Erstellung eines Frühbeet's kann recht einfach sein: Zimmern Sie sich aus vier Brettern einen Kastenrahmen zusammen, stellen diesen auf ein windgeschütztes und gut besonntes Gartenbeet und legen Sie einige alte Fensterflügel darüber. Fertig ist das Frühbeet. Noch einfacher geht es, wenn Sie den gezimmerten Rahmen mit Plastikfolie überspannen.

Ich will Ihnen hier nun aber mal die alte Methode aufzeigen, die zwar etwas mehr an Arbeit erfordert, uns dafür aber auch mit besten Pflanzen belohnt:

Wir beginnen damit, einen etwa 40 cm tiefen Schacht in der gewünschten Größe des Frühbeetes auszuheben. Die senkrechten Seitenwände sollen mit Holzbrettern verkleidet werden. Hierzu schlagen wir vierkantige Pfähle, etwa 10 x 10 cm, in den Ecken des Frühbeet's in den Boden ein. Bei größeren, längeren Beeten auch in gewissen Abständen (1,5 m) entlang der Schachtwand. An diesen Pfählen nageln wir die Bretter fest. Zu empfehlen ist Lärchenholz, wegen seiner langen Haltbarkeit. Dies hat aber auch seinen Preis. Betonplatten wären auch möglich, aber Holz wärmt weit aus besser. Wenn wir zur Erwärmung ein Heizkabel bzw. Heizmatten verwenden wollen, dann sind Betonplatten in Ordnung.

Wie dieser Frühbeetkasten exakt zu bauen ist, ersehen Sie aus dieser Skizze. Nach Süden hin sollte er geneigt sein, so gibt die Sonne mehr von ihrer Kraft und auch der Regen fließt besser ab. (Seitenanfang)

Das Frühbeet als Warmbeet - aus dem Buch Du und Dein Garten von Anton Eipeldauer, Ullstein Verlag GmbH

Das Warmbeet.

Die Erwärmung unseres Frühbeets wollen wir auf altbewährte Weise mit Laub oder Pferdemist erzielen. Hierzu bringen wir frischen Pferdemist in das leere Frühbeet ein, gleichmäßig geschichtet und mit etwas Wasser überbraust, festgetreten und Mulden eingeebnet. Darauf kommt eine zweite Schicht Pferdemist zu liegen. Ebenfalls brausen und festtreten. Bis an den oberen Rand des Aufsatzes soll der festgetretene Pferdemist reichen. Jetzt die Frühbeetfenster auflegen, die wir von oben noch mit Brettern wegen der Wärmeisolierung abdecken, denn dieses Warmbeet wird schon während der Frostperiode im Februar angelegt. So halten es jedenfalls die Berufsgärtner. Nach ein paar Tagen hat sich der Mist erwärmt und auch gesetzt. Dies ist der Zeitpunkt, wo wir etwa 20 - 25 cm hoch gute Mistbeeterde aufbringen. Wieder die Fenster auflegen und mit Strohmatten und Brettern als Wärmeschutz abdecken. Nach ein paar weiteren Tagen hat sich nun auch die Erde erwärmt und es kann mit der Aussaat begonnen werden.

Sollte nun bei Ihnen kein Stallmist bzw. Pferdemist zur Verfügung stehen, können Sie zu der Laub-Alternative greifen. Lagern Sie einen entsprechenden Teil Ihres Herbstlaubes trocken über den Winter und schichten Sie dieses an Stelle des Pferdemist zu gegebener Zeit ins Warmbeet. Die gleiche Prozedur wie beim Pferdemist auch. Die Erwärmung durch den Pferdemist ist zwar intensiver, dafür hält die des Laubes aber länger an. Wenn Sie mit dem Frühbeet erst im März beginnen wollen, so ist die Lauberwärmung vollkommen ausreichend. (Seitenanfang)

Das Kaltbeet

Das Kaltbeet ist auch ein Frühbeet, aber eben ohne Bodenwärme. Wir nehmen es erst in Betrieb, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind, also Anfang März oder April, je nach Klimalage. Der Kastenrahmen ist ebenso wie ein Frühbeetaufsatz zu bauen. Wollen Sie lediglich Sommerblumensetzlinge oder aber Setzpflanzen von Salat und Kohl heranziehen, dann sollte das Kaltbeet vollauf genügen.

Die Setzlinge von wärmebedürftigen Gemüsearten, wie z. B. Tomaten, Paprika, Eierfrucht, Gurken und Melonen brauchen aber Bodenwärme. So könnte mit ihrer Anzucht im Kaltbeet erst in der zweiten Aprilhälfte begonnen werden, wenn es schon etwas wärmer ist. Bis Mitte Mai sollten die Setzlinge soweit sein, in's Freie gepflanzt zu werden - das ist aber bei einer Kaltbeetanzucht so nicht möglich. Hier empfiehlt es sich, diese Gemüsearten im Zimmer am Fensterbrett auszusäen und dann Mitte April in das Kaltbeet umzupflanzen.

Die Erde wird im Kaltbeet ganz einfach mittels des Frühbeetfensters und der Sonne erwärmt. Nach 2, 3 Tagen ist die Erde für die Aussaat bzw. Einpflanzung warm genug.

Der Schrebergärtner schlecht hin wird sein Frühbeet wohl nur zur Anzucht von Setzpflanzen verwenden. Als Treibgemüse kommen wohl nur Gurken, Radieschen und Salat in Frage, wenn überhaupt. Ende Mai ist unser Frühbeet somit frei, so daß wir jetzt die Aussaat von Zwei- und Mehrjahresblumen darin vornehmen können.

Da sich der kalte Kasten recht gut transportieren läßt, kann er bei Bedarf auch auf andere Beete gestellt werden. Dieser fliegende Wechsel hat sich schon häufig bewährt gemacht. (Seitenanfang)

Verschiedene Kulturerden

Für ganz bestimmte Pflanzen werden im Garten auch ganz bestimmte Erden benötigt, logisch. Wenn wir wie oben beschrieben ein Frühbeet betreiben wollen, dann brauchen wir Mistbeeterde. Wollen wir Rhododendren und Azaleen anpflanzen, die ja bekanntlich kalkempfindlich sind, so dürfen wir den gewöhnlichen Gartenboden hierfür nicht verwenden. Hier ist ein Gemisch aus Waldhumuserde (Lauberde), Moorerde und Heideerde angebracht. Kalkhaltige Erde ist hier schädlich. Es gibt da noch verschiedene andere Pflanzenarten, wie z. B. Eriken, Hortensien und Gartenheidelbeeren, die auch kalkfeindlich sind. Um diese Pflanzen in unseren Gärten dennoch wachsen und gedeihen zu lassen, müssen wir den vorhandenen Boden auswechseln. Wer in seinem Garten Kompostwirtschaft betreibt, bekommt zumindest die Komposterde gratis. So gibt es auch die Möglichkeit, verschiedene Erdarten selbst zu erzeugen, andere müssen hinzugekauft werden. (Seitenanfang)

»Komposterde« ist mal leichter und mal schwerer. Das hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. An den Gartenabfällen hängt meist ja etwas Erde dran, wenn sie auf dem Komposthaufen landen. Bei Lehm- und Tonböden wird die Komposterde schwerer, bei gutem schwarzen Ackerboden entsprechend leichter ausfallen. Die Komposterde muß gut abgelegen sein, bevor wir sie zum Einsatz bringen. Alle alten Pflanzenreste müssen dann völlig verrottet und zersetzt sein. Aus solch guter Komposterde und Misterde können wir dann Mistbeeterde erzeugen. (Seitenanfang)

»Misterde« läst sich nur aus Stallmist, den wir für die Erwärmung unserer Frühbeete verwendet haben, erzeugen. Sind wir in der glücklichen Lage, an solchen Mist zu gelangen, so lagern wir ihn, wobei wir ihn leicht mit Erde bedecken, damit er uns oberflächlich nicht austrocknet. Den Sommer über müssen wir ihn öfter mal kräftig gießen. Ist ein Jahr vorbei, so wird der angerottete Mist umgelagert. Zwei Jahre muß er jetzt noch liegen. Ist dann endlich Humus aus dem Stallmist geworden, so ist dieser halb und halb mit unserer guten Komposterde zu vermengen. Als Ergebnis haben wir eine hervorragende Mistbeeterde, wie wir sie für die Frühbeete benötigen. Zur Wurzelbildung ist es förderlich, etwas Torfmull in die Mistbeeterde einzumischen. (Seitenanfang)

»Lauberde« ist nach drei Jahren aus kompostiertem Laub zu erhalten. Laub ist zwar auch zur Schnellkompostierung geeignet, doch gut Ding braucht Weile. Im Herbst, sagen wir mal 2009, wird das vorhandene Laub also gesammelt und zu einem Komposthaufen aufgeschichtet. Persönlich halte ich es so, das ich den Kompost dann zu Beginn des Frühjahrs 2011, sobald der Frost vorüber ist, umschichte worauf er im Frühjahr 2012 gesiebt wird und danach als Lauberde im Garten verarbeitet werden kann. Das eventuell in unserem Frühbeet verwendete, inzwischen halbverrottete, Laub kann im Herbst nach dem Ausräumen des Frühbeets mit kompostiert werden. Lauberde ist auch im Handel erhältlich. (Seitenanfang)

»Rasenerde« kann sich einer hohen Wertschätzung erfreuen. Wir erhalten sie, indem wir Rasensoden aufschichten. Hierzu heben wir die Grasnarben in einer Dicke von 5 - 8 cm ab, wobei wir dann auch den ganzen Wurzelwust der Gräser mit dabei haben. Diese Rasensoden oder -ziegel werden dann Kopfüber als Haufen gelagert, 4 - 5 Schichten übereinander. Rindermist oder auch Kleintiermist läst sich da gut mit einarbeiten. Den Sommer über können wir dann ruhig ein paar mal Jauche in Löcher gießen, die wir zuvor in die Haufen stechen. Bereits nach einem Jahr ist die Grasnarbe verottet und wir verfügen über gute Erde, die durchaus als Ersatz für Komposterde herhalten kann. (Seitenanfang)

»Moorerde« setzt sich fast ausschließlich aus reinem Humus zusammen, der in trocken gelegten Mooren gewonnen wird und von fast schwarzer Konsistenz ist. Sie ist kalkarm und wird von daher zu den sauren Erden gezählt. In größeren Mengen ist sie von Erdlieferanten zu beziehen, in Kleineren auch in Samenhandlungen erhältlich. (Seitenanfang)

»Heideerde« kommt vornehmlich aus Birkenwäldern, bzw. aus lichten Laubwäldern, wo ein sandiger Boden vorherscht und unterhalb der Bäume verschiedene Kräuter, Heidel- und Preiselbeeren anzutreffen sind. Diese Erde setzt sich aus Laub- und Kräuterresten so wie Sand zusammen. Auch diese Erde ist Lkw-mäßig im Großhandel und Tütenmäßig bei Samenhandlungen zu beziehen. (Seitenanfang)

»Torf« ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, als Hochmoor- und als Weißmoortorf. Für uns als Schrebergärtner kommt aber eher der letztere in Betracht. Für unsere Zwecke erhalten wir ihn in Ballen zu je 75 kg. Es gibt ihn aber auch lose, waggonweise und in Säcken. In den Samenhandlungen ist er auch in Kleinpackungen vorrätig. Es schadet unseren Anpflanzungen ganz bestimmt nicht, wenn wir Torf den anderen Kulturerden beimengen. Im Gegenteil, Torf fördert die Wurzelbildung. (Seitenanfang)

»Ackererde« sollte immer dann gekauft werden, wenn wir größere Mengen guter Erde zur Anlage unseres Gartens benötigen. Bitte lassen Sie sich erst ein Muster dieser Erde zukommen, damit Sie auch wissen, was da kommt und keinen Reinfall erleben müssen. (Seitenanfang)

Anzucht von Setzpflanzen

Um nicht zuviel an Saatgut einzukaufen, was später dann doch nicht angebaut wird, erstelle ich mir zubnächst einmal meinen jährlichen Anbauplan. Viele Samen werden in Tüten mit aufgedruckter Saatanleitung angeboten; andere werden Stückweise verkauft, z. B. Gurken und Melonen. Saatanleitungen sind ansonsten auch un den Samenkatalogen zu finden, die ich bereits im Winter zu studieren beginne.

Wichtig ist, die einzelnen Aussaaten ordnungsgemäß zu kennzeichnen und zwar so, das die Etiketten weder durch Feuchtigkeit noch durch andere Witterungseinflüsse unkenntlich gemacht werden könnten. (Seitenanfang)

Aussaat ins Frühbeet

In der ersten Märzhälfte kann ich bereits mit der Aussaaat beginnen, wenn ich ein warmes Frühbeet habe. Das Beet wird in kleine Felder, für jede Samenart eins, eingeteilt. So kann ich z. B. ganz einfach mit einer Latte eine Linie in den Boden drücken oder es werden entsprechend Stäbchen ausgelegt. Wie's Euch beliebt. Den Samen selbst sollte ich dann schütter und gleichmäßig ausstreuen. Feinster Samen sollte mit einem mehrfachen an Sand vermischt werden, weil ich so bequemer säen kann.

Ist dies geschehen, so wird die Saat ganz fein mit Erde übersiebt, die alsdann mit einem Brettchen angedrückt werden muß. Im Anschluß wird das Beet mäßig überbraust. In der Folgezeit ist die Saat gleichmäßig feucht zu halten.

Gerade an sonnigen Tagen kann es leicht einmal vorkommen, das die Erde im warmen Frühbeet trotz Beschattung zu sehr erwärmt wird. In diesem Fall ist dann ein Holzklotz zwecks Lüftung unter das Fenster zu legen.

Besondere Vorsicht ist angesagt, sobald die Keimlinge sichtbar sind. Im Frühbeet darf es auf keinen Fall zu warm werden, weil die Pflänzchen sonst verbrennen könnten. Um die Sämlinge abzuhärten, wird an schönen Tagen gelüftet. Bei geschlossenen Fenstern werden die Sämlinge lang und dünn. Durch die Abhärtung beim Lüften bleiben sie gedrungen und werden weit aus robuster. Die Sämlinge sollten aber stets vor Wind geschützt werden. An kühlen und trüben Tagen verzichte ich auf das Lüften.

Damit die Pflanzen rasch abtrocknen und Fäulnis vermieden wird, ist stets am Morgen zu gießen. Sind die Tage kühl und regnerisch oder schneit es gar, braucht nicht gegossen zu werden. Dann stehen die Pflanzen lieber etwas trocken.

Sobald die Tage im April schon recht warm sind, kann hoch gelüftet werden bzw. kann das Fenster tagsüber auch entfernt werden. In der ersten Hälfte im Mai brauch ich das Fenster am Abend dann nicht mehr aufzulegen. Bis zu den Eisheiligen, also Mitte Mai, sollen die Pflanzen abgehärtet sein. Verspricht der Wetterbericht Nachtfröste, lege ich die Fenster wieder auf. Nach den Eisheiligen können alle frostempfindlichen Setzlinge ausgepflanzt werden. (Seitenanfang)

Aussaat in Schalen am Zimmerfenster

Es gibt da etliche Pflanzen, die eine längere Vorkultur benötigen, bevor ich sie in's Freie setzen kann. Wenn ich über kein warmes Frühbeet verfüge, so kann ich bereits im Februar mit der Aussaat in Schalen beginnen, die ich dann im warmen Zimmer an's Fenster stelle. In die Schalen kommt ausschließlich gute Blumenerde oder reiner Torfmull, der die Wurzelbildung sehr fördert.

Vor der Saat ist der Torf gut zu durchfeuchten, da er beim Überbrausen des Saatgut in trockenem Zustand nur ungern Wasser aufnimmt. Auch hier ist die Saat ganz fein mit Erde oder Torfmull zu bedecken und mit einem Brettchen anzudrücken. Auf die Schale lege ich eine Glasplatte, um so die trockene Zimmerluft von meiner Saat abzuhalten. Die Saat ist auch hier gleichmäßig feucht zu halten. Jetzt gehört es zu meinen Aufgaben, täglich das Kondenswasser von der Scheibe abzuwischen, bevor ich diese umdrehe und wieder auflege. Die Saat ist bei Bedarf zu besprühen. Durch Auflegen eines Löschblattes kann ich eine zu starke Besonnung verhindern. Sind die ersten Keimlinge zu sehen, kann ich die Glasplatte entfernen.

Auch diese Sämlinge kann ich mit der Zeit an schönen warmen Tagen dadurch etwas abhärten, indem ich das Fenster öffne. In den ersten Tagen im April kann ich dann die Sämlinge robuster Arten in das kalte Frühbeet umpflanzen. (Seitenanfang)

Aussaaten auf Freilandbeete

Wenn sich der Boden so gegen Anfang April schon etwas erwärmt hat, dann kann ich auch die ersten Freilandaussaaten voenehmen. Für die Anzucht von Sommerblumenpflanzen ist die Aussaaat im April allerdings zu spät. Abgesehen davon könnte ich nur frostresistente Pflanzen aussäen, da bis Mitte Mai immer noch einmal mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Wohl gibt es verschiedene Sommer- und Einjahresblumenarten, die ich bereits im März an Ort und Stelle aussäen kann, da ihnen Nachtfröste nichts anhaben. Im Mai kann ich dann auch Zweijahrs- und Mehrjahrsblumen ohne Bedenken auf Freilandbeeten aussäen.

Um stets genügend Setzpflanzen zu haben, kann ich in meinem Gemüsegarten ab April bis in den Sommer hinein unterschiedliche Salat- und Kohlgemüsearten aussäen. Die Freilandsaaten sind womöglich zu beschatten, damit die Erde nicht so rasch austrocknet, denn auch sie benötigen für ihr Wachstum gleichmäßige Feuchtigkeit. Um meine Saat vor dem Ausscharren durch Vögel zu schützen, lege ich ein wenig Gezweig auf die Saatbeete. (Seitenanfang)

Sie haben die Wahl -
Pikieren oder aber lockere Saat?

Weil meine Sämlinge für ihre Entwicklung genügend Platz haben, ist bei einer lockeren Saat ein Pikieren nicht notwendig. Habe ich aber zu dicht gesät, so führt am Pikieren kein Weg vorbei. Selbst wenn es sich um Sämlinge von Sommersaaten handeln sollte, benötigen die pikierten Pflänzchen erst mal einen Glasschutz. Egal, ob es sich dabei um Blumen- oder Gemüsesaaten handelt, die pikierten Saaten sollten wenigstens in den ersten Tagen beschattet werden.

Ich pikiere meine Sämlinge auf einen Abstand von 2 - 3 cm, wobei ich die langen Wurzeln der Sämlinge etwas kürze. Der Erde wird ordentlich Torfmull beigemengt, weil die Wurzeln der Sämlinge geradezu süchtig danach sind. Beim Pikieren werden die Sämlinge bis zu den Keimblättern in die Erde gesteckt. Mit einer feinen Sprühbrause gieße ich die pikierten Sämlinge dann an. Wenn ich im Frühbeet pikiert habe, kann ich bereits nach ein paar Tagen die aufgelegten Fenster zum Lüften etwas anheben, hängt jeweils von der Temperatur und dem Stand der Pflanzen ab. Dies geschieht, um die jungen Pflanzen allmählich abzuhärten. Pikiere ich erst im Sommer, so kann ich die Fenster wohl nach 8 Tagen schon ganz entfernen. (Seitenanfang)

In Töpfen vorkultivieren

Da gibt es auch verschiedene Blumen- und Gemüsearten, die ich in Töpfen vorziehen kann, wie z. B. Gurken, Melonen, Paprika und Tomaten. Hierfür sind kleine Tontöpfe gut geeignet. Wer es sich etwas einfacher machen möchte, der verwendet die bereits seit Jahrzehnten bewährten Jiffy-Pots oder aber die Multitöpfe aus Plastik.

Die Jiffy-Pots sind aus einem Torfgemisch gepresste Platten, man sagt dazu auch Jiffy-Strips. Diese Strips beinhalten jeweils 12 Pots. Hier bietet es sich nun geradezu an, die Sämlinge gleich in die Jiffy-Pots zu setzen, so erspar ich mir die Arbeit mit dem Pikieren. Die Jiffy-Strips werden vor Gebrauch gut durchfeuchtet, damit die Torfwand des Pots weich und geschmeidig ist und so den jungen Wurzeln die Möglichkeit gibt, gleich durch sie hindurch zu dringen. Wenn dann die Pflanzzeit da ist, werden die einzelnen Sämlinge samt den Töpfchen direkt in's Freie gesetzt, wo sie munter drauf los wachsen können. Der junge Wurzelballen wird dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Die Multitöpfe sind aus Plastik hergestellt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Variationen. Wenn ich nur wenige Pflanzen heranziehen will, dann entscheide ich mich für die Multitopf-Baby-Platten zu je 12 Töpfen. Zum Auffangen des abfließenden Gießwassers sind diese auch mit einem Untersatz, ebenfalls aus Plastik, versehen. Wenn es dann soweit ist, werden die jungen Pflänzchen samt Wurzelballen aus den Töpfen genommen und so in's Freie gesetzt. Die Multitöpfe lassen sich durchaus mehre Jahre hintereinander verwenden. (Seitenanfang)







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